Ein Film von Veronika Franz und Severin Fiala
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Synopsis
„Das ist ein konzeptloser Film, wo sich irgendjemand ausgedacht hat, einen Film zu machen. Aber keine Gedanken zu dem hat, was man macht. Ich sehe kein Konzept, keine Idee, ich sehe nichts. Nur hilflose Menschen, die mit irgendwas fuchteln. Ich nenne das einen Fuchtelfilm." Peter Kern in Kern.
Zwei Regisseure machen eine Doku über Peter Kern, den umstrittenen Filmregisseur und streitbaren Schauspieler, den Sängerknaben und Talkshow-Dicken, den Schwulen und Zeitgenossen von Werner Schroeter und Rainer Werner Fassbinder. Doch Peter Kern lässt sich nicht so einfach in die klassische Form einer Doku pressen. Er zweifelt, kritisiert, rebelliert, und die Filmemacher finden das gut. Kern ist ein Porträt über einen Filmschaffenden und eine Auseinandersetzung: Ein Film über Film und einen Filmregisseur, der im Sommer 2015 im Alter von 66 verstarb.
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Credits
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Österreich 2012 | 97 Min.
Produzent: Ulrich Seidl | Regie: Veronika Franz und Severin Fiala| Kamera: Harald Traindl | Ton: Severin Fiala | Schnitt: Birgit Bergmann und Nikolaus Eckhard | Produktionsleitung: Martin Maier | DarstellerInnen: Peter Kern, Traute Furthner, Lucyna Kopec, Susanne Wuest
Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion GmbH | Wasserburgergasse 5/7 | 1090 Wien, Österreich
T +43 1 310 28 24 | F +43 1 319 56 64 | E office@ulrichseidl.com | www.ulrichseidl.com
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Regiestatement
„Sagt Kern gerade die Wahrheit? Spielt er? Oder sagt er auch die Wahrheit, wenn er spielt? Peter Kern ist ein Schauspieler, ein Regisseur, ein Manipulator, ein Geschichtenerzähler und ein Mensch mit Geheimnissen. Vielleicht ist letzteres die einzige Antwort, die man geben kann. Bleibt die Frage nach der Wahrheit im Dokumentarfilm. Ja, es gibt sie. Auch wenn uns der Film von vorne bis hinten belügt. Was ist echt, was ist gelogen? Was ist gespielt, was ist getrickst, und wie entsteht es? Unser Film ist nicht nur ein Film über einen Filmregisseur, sondern auch einer übers Filmemachen." - Veronika Franz und Severin Fiala
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Biografien
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Veronika Franz, geboren 1965 in Wien, studierte Germanistik und Philosophie. Ursprünglich Filmjournalistin bei der Wiener Tageszeitung Kurier, begleitete sie seit 1997 die Arbei von Ulrich Seidl als künstlerische Mitarbeiterin. Mit ihm schreibt sie seither die Drehbücher zu allen seinen Filmen, darunter "Hundstage" (2001), "Import/Export" (2007), "Paradies-Trilogie" (2012/2013) und "Böse Spiele" (in Produktion). 2003 gründete sie mit ihm auch die Ulrich Seidl Filmproduktion.
Der Dokumentarfilm "Kern" (2012, Co-Regie mit Severin Fiala) war ihr Regiedebüt. Es folgte der erste Spielfilm, ebenfalls mit Fiala, "Ich seh Ich seh" ("Goodnight Mommy", 2014), der bei den Filmfestspielen von Venedig seine Uraufführung feierte, mehrfach preisgekrönt und als österreichischer Beitrag zum Auslandsoscar gesandt wurde. Ein US-Remake des Films ist im Entstehen, produziert von der Produktionsfirma Animal Kingdom ("It Follows", "It Comes at Night"). "The Lodge", der erste englischsprachige Spielfilm des Regieduos wurde von Hammerfilm und Film Nation ("The Arrival") produziert und ist mit den US-Stars Riley Keough und Jaeden Lieberher prominent besetzt. Seine Weltpremiere feierte er beim Sundance Film Festival 2019.
Severin Fiala, geboren 1985 in Horn, studierte an der Wiener Filmakademie. Arbeitet beim Roten Kreuz und feierte erste Erfolge mit dem preisgekrönten Kurzfilm "Elefantenhaut" (2009, Co-Regie mit Ulrike Putzer).
Erste Zusammenarbeit mit Veronika Franz war die international preisgekrönte Doku "Kern" (Uraufführung beim Filmfestival Locarno). Es folgte der erste gemeinsame Spielfilm "Ich seh Ich seh" ("Goodnight Mommy", 2014), der bei den Filmfestspielen von Venedig seine Uraufführung feierte, mehrfach preisgekrönt und als österreichischer Beitrag zum Auslandsoscar gesandt wurde. Ein US-Remake des Films ist im Entstehen, produziert von der Produktionsfirma Animal Kingdom ("It Follows", "It Comes at Night"). "The Lodge", der erste englischsprachige Spielfilm des Regieduos wurde von Hammerfilm und Film Nation ("The Arrival") produziert und ist mit den US-Stars Riley Keough und Jaeden Lieberher prominent besetzt. Er feierte beim Sundance Film Festival seine Weltpremiere.
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Pressestimmen
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„Kern ist keines dieser Porträts, in denen die Grenzen zwischen Machern und Protagonisten klar gezogen wären, sondern ein offenes Match: Die Kamera ist einerseits Hassobjekt ("ein Fuchtelfilm", schimpft Kern); für einen Performer wie ihn wird sie aber auch zur (viel zu) verführerischen Bühne, vor der er singt, schreit, weint, tanzt und von seinem Leben erzählt. Kein Leichtes, diesem Mann Paroli zu bieten: Franz und Fiala gelingt dies auf eine clever-verspielte Weise, indem sie den Dokumentarfilm als Spiegelkabinett mit vielen Ausgängen nützen.“
Dominik Kamalzadeh und Isabella Reicher, Der Standard
„Franz und Fiala lassen sich nicht wenig beschimpfen, maßregeln. Aber in ihrer Ausdauer gelingt es ihnen, Facetten eines Unberechenbaren freizulegen und – über das Filmemachen selbst zu erzählen. Immer wieder werden Momente der Inszenierungen offengelegt: das "Making of" eines Dokumentarfilms. "Niemals werdet ihr die Wahrheit über mich erfahren", donnert Kern. Recht hat er. Keine Wahrheit erfahren wir, sondern viele Wahrheiten.“
Alexandra Seibel, Kurier
„In der Dokumentation Kern fordert Peter Kern die Regisseure Veronika Franz und Severin Fiala heraus: So ein „Fuchtelfilm“ könne ihm doch nie gerecht werden, protestiert er – und dann kann Kern doch nicht anders, als sich vor der Kamera selbst zu inszenieren. Das Resultat ist ein ebenso reicher wie amüsanter Film über eine konsequent widersprüchliche Figur, die sich bei eigenen Dreharbeiten in hemmungslose cholerische Anfälle steigert („A bissl heiser ist er heut“, murmelt der Kameramann hinterdrein), dann wieder mit einer Sitztanz-Darbietung zu „Stand By My“ absolut zu bezaubern weiß.“
Christoph Huber, Die Presse
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Preise | Festivals
Preise
"Talenttaube", DOK Leipzig, 2012
Festivals
Uraufgeführt beim Diagonale Festival des österreichischen Films Graz, 2012
Locarno, Buenos Aires, DOK Leipzig, Rotterdam
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Downloads
Pressphotos: 15x25 cm / 300dpi / jpg / each ca 1MB
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© Ulrich Seidl Filmproduktion